GOLFTURNIER
ALGARVE 2012

GARY WARNER


Mit dem Pro nach Portugal.
Golfurlaub an der Algarve.


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17. TIPP
Die Kunst des Chippens - Teil 1

In meinen Tipps habe ich Sie davon zu überzeugen versucht, dass ein effektives Putt-Training sich positiv auf Ihr Spiel auswirken wird. Das sogenannte kurze Spiel besteht allerdings nicht nur aus Putten. In den nächsten Monaten werde ich mich deshalb intensiv mit den Annäherungsschlägen befassen, nämlich zunächst mit dem Chip-and-Run, dann mit dem Pitch und schließlich mit dem Schlag aus dem Grünbunker.
Lassen Sie uns mit den Grundlagen des Chip-and-Run beginnen: Der Chip-and-Run ist ein kurzer Schlag, bei dem der Ball eine niedrige Flugkurve nimmt und, jedenfalls im Grundsatz, eine längere Strecke rollt als er fliegt. Die meisten Golfer bezeichnen den Chip-and-Run schlicht als “Chip-Schlag” oder “Chippen”. Auch ich werde im Folgenden diese Abkürzungen benutzen. Gleichwohl sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass das “and Run” ein ganz wesentliches Element dieses Schlages kennzeichnet, nämlich das relativ lange Rollen des Balles.

Der Chip-Schlag wird typischerweise aus kurzer Entfernung zum und rundum das Grün eingesetzt. Ihr Ziel sollte es immer sein, den Ball nach einer kurzen Reise durch die Luft auf dem Grün landen und dann wie einen Putt in das Loch oder zumindest so nah an das Loch rollen zu lassen, dass Sie nur noch einen Putt benötigen, um das Loch zu beenden. Das perfekte Szenario wird „Einchippen“ (engl. chipping in) genannt, das zweitbeste Resultat ist bekannt als „up and down“ oder „up and in“. Auch wenn es vielleicht zu den größten Erlebnissen im Golfsport zählt, wenn man einen Ball von außerhalb des Grüns ins Loch einchippt, ist zur Erzielung eines niedrigen Scores schon sehr effektiv, wenn es gelingt, den Ball mit einem Chip (oder Pitch- oder Bunkerschlag) so auf („up“) das Grün zu spielen, dass man in der Lage ist, den folgenden Putt runter („down“) in das Loch zu spielen.

Im Verhältnis zum vollen Schwung ist ein Chip-Schlag relativ leicht zu erlernen. Und da ein gutes Chipping immer ein großartiger Ausgleich für zu viele Fairway-Schläge ist, ist die Kunst des Chippens ganz besonders wichtig für Anfänger und sogenannte „short hitter“, also Spieler, die den Ball generell nicht so weit schlagen können. Trotzdem sollten auch fortgeschrittene Spieler, die – meiner Erfahrung nach – dazu neigen, das kurze Spiel zu vernachlässigen, immer daran denken, dass die Fähigkeit, einen Chip-Schlag in „nur noch ein Putt“-Situationen zu verwandeln, für ein erfolgreiches Golf unerlässlich ist. Und auch wenn Übung allein noch keine Gewähr für perfektes Golf ist, kann sie definitiv helfen.

Im nächsten Monat werde ich Ihnen die Möglichkeiten und Techniken erklären, wenn es darum geht, einen Chip-Schlag auszuführen.

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16. TIPP
Die Kunst des Puttens - Teil 5

Wie oft haben Sie sich schon gesagt: „Diesen Putt hätte ich wirklich einlochen müssen.“ Aber haben Sie auch schon einmal überlegt, wie oft PGA-Professionals ihre Putts erfolgreich ins Loch bringen? Hier sehen Sie, welche Prozentzahlen die Tourspieler vor einigen Jahren beim Putten erreicht haben:

ENTFERNUNG: GELUNGENE PUTTS
0,6 m (2-foot) 99 %
0,9 m (3-foot) 91 %
1,2 m (4-foot) 81 %
1,5 m (5-foot) 70 %
1,8 m (6-foot) 62 %
2,1 m (7-foot) 54 %
2,4 m (8-foot) 47 %
2,7 m (9-foot) 43 %
3,0 - 4,2 m (10-14 foot) 31 %
4,5 - 5,7 m (15-19 foot) 19 %
6,0 - 7,2 m (20-24 foot) 14 %
7,5 m (25-foot) & greater 6 %
  Quelle: PGA Tour 2004 Statistics


Und, wie sieht nun im Vergleich Ihre Puttstatistik aus? Jedenfalls sollten Sie sich, wenn Sie das nächste Mal einen Birdie-Putt aus 3 m Entfernung knapp am Loch vorbeischieben, nicht allzu sehr ärgern, sondern auch daran erinnern, dass es selbst den Spielern auf der Tour nur in 31 % der Fällen gelingt, einen solchen Ball einzulochen.


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15. TIPP
Die Kunst des Puttens - Teil 4

Wenn es Ihnen schwer fällt, das Grün zu lesen, hilft nur eins: Üben, Üben, Üben. Versuchen Sie es doch einmal hiermit:

Wählen Sie ein Loch, an dem das Grün ein deutliches Gefälle aufweist. Platzieren Sie vier Bälle auf verschiedene Stellen rund ums Loch, und zwar jeweils im Abstand von etwa einem Meter. Versuchen Sie nun, jeden Ball einzulochen und dabei auch das Break zu achten, das jeder einzelne Ball nimmt. Geht ein Ball daneben, versuchen Sie es noch einmal von derselben Stelle. Haben Sie alle Bälle eingelocht, wiederholen Sie die Übung aus einer Entfernung von 1.5, 2.0, 2.5 und 3.0 m zum Loch. Dies gibt Ihnen ein „Par“ von 20 Putts. Addieren Sie am Schluss der Übung die Anzahl der Putts, die Sie benötigt haben, um tatsächlich alle 20 Putts einzulochen. Um auf dem Level eines Tourspielers zu sein, müsste Ihr Score zwischen 20 und 25 Schlägen liegen.

Fällt es Ihnen schwer, die Geschwindigkeit Ihres Putts zu kontrollieren? Dann versuchen Sie, es mit ein paar Trockenübungen. Stellen Sie sich ohne Schläger in die Ansprechposition, die Sie auch mit Ihrem Putter einnehmen würden. Nehmen Sie nun einen Ball in Ihre Hand und stellen Sie sich einfach nur vor, dass Sie den Ball in Richtung Loch rollen lassen. Wenn Sie glauben, ein gutes Gefühl dafür zu haben, wie viel Energie Sie dafür einsetzen müssen, nehmen Sie Ihren Putter zur Hand und versuchen, mit der gleichen Bewegung den Ball zu schlagen.

Denken Sie daran, dass Ihnen schon wenige Übungsputts vor Golfrunde deutliche Vorteile verschaffen können, wenn es darum geht, die Geschwindigkeit des Grüns an einem bestimmten Tag auf einem bestimmten Platz zu lesen. Und es ist deutlich einfacher, noch auf dem Übungsputt kleinere Anpassungen vorzunehmen, als auf dem ersten Loch.

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14. TIPP
Die Kunst des Puttens - Teil 3

Das Ziel eines jeden Putts ist es, den Ball auf der richtigen Linie mit der richtigen Geschwindigkeit ins Rollen zu bringen, denn das erhöht die Chance, den Ball tatsächlich einzulochen. Und da es recht selten vorkommt, dass der Weg zwischen Ball und Loch schnurgerade und ohne jede Unebenheit verläuft, kommt man nicht umhin, das Grün zu lesen. Die Kunst des Grünlesens besteht darin, die Geschwindigkeit des Putts dem Grad an Krümmung anzupassen, die insbesondere durch die Beschaffenheit des Geländes und zu einem gewissen Grad auch durch die Wuchsrichtung des Grases hervorgerufen wird. Diese Kombination aus Geschwindigkeit und „Break“, also Krümmung des Putts, ist es, was jeder Spieler mit dem Lesen des Grüns herauszufinden sucht.

Wenn Sie das Grün lesen möchten, gehen Sie am besten hinter Ihrem Ball in die Hocke. Versuchen Sie sich vorzustellen, wie sich Wasser verhalten würde, wenn es – wie ein kleiner Bach – von Ihrem Ball aus ins Loch laufen würde. Dies wird Ihnen helfen, nicht nur die Neigung des Geländes, sondern auch die sogenannte hohe und niedrige Seite des Lochs herauszufinden. Je stärker das Gefälle verläuft, desto mehr wird der Ball in Richtung der niedrigen Seite des Lochs wegbrechen. Versuchen Sie nun, Ihre Startlinie und die Geschwindigkeit Ihres Putts festzulegen, wobei letztere auch durch die Beschaffenheit der Oberfläche beeinflusst wird. Machen Sie sich bewusst, dass der Ball am stärksten wegbrechen wird, wenn die Energie Ihres Schlages nachlässt und er langsamer wird. Da die Schwerkraft nur zu Ihren Gunsten arbeiten kann, wenn Ihr Ball von oben kommt, kann die richtige Linie nur die sein, die auf der hohen Seite des Lochs verläuft. Geben Sie dem Ball nur so viel Geschwindigkeit, dass er deutlich langsamer wird, wenn er sich dem Loch nähert – und hoffentlich auch herein fällt.


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13. TIPP
Die Kunst des Puttens - Teil 2

Wenn Sie Ihr Putten verbessern möchten, versuchen Sie es doch einmal mit dieser Übung:

Wählen Sie einen Bereich des Putting-Grüns, wo die Oberfläche glatt und nur wenig oder gar kein Break vorhanden ist. Nehmen Sie dann drei Golftees und stecken Sie diese in einer Entfernung von 1.0 m, 1.5 m und 2.0 zum Loch in den Boden. Versuchen Sie nun fünf Bälle hintereinander aus zunächst 1.0 m, dann 1.5 m und schließlich 2.0 m Entfernung einzulochen. Geht ein Ball daneben, müssen Sie leider wieder ganz von vorne anfangen, also von der 1.0 m Distanz.

Wenn Sie es schaffen, die ersten beiden Stationen hinter sich zu bringen, sind Sie schon ziemlich gut. Hören Sie deshalb mit dieser Übung auch nicht auf, bevor Sie nicht zumindest einmal die 2.0 m Di-stanz erreicht haben. Beim ersten Mal kann es passieren, dass Sie hierfür bis zu 45 Minuten brauchen. Aber haben Sie Geduld. Je mehr Sie üben, desto mehr werden Sie sich verbessern.

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12. TIPP
Die Kunst des Puttens - Teil 1

Putten ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, wenn es darum geht, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Statisch gesehen machen die Putts mindestens 40 % eines Scores aus. Damit kennen Sie nun den Grund, warum die Tourspieler jeden Tag mehrere Stunden auf dem Putting-Grün verbringen. Die meisten Amateurspieler scheinen dagegen der Auffassung zu sein, dass es ausreicht, auf dem Weg zum ersten Abschlag ein paar schnelle Putts zu absolvieren.

In den nächsten Monaten werde ich Ihnen einige Übungen vorstellen, die Ihnen helfen können, Ihr Putten zu verbessern. Aber befassen wir uns doch zunächst mit den Grundlagen.

Das Putten ist eine sehr individuelle Kunst. Es gibt weder einen bestimmten Schwung noch eine Griffhaltung oder Körperstellung, die als einzig richtig betrachtet werden kann. Jeder Spieler muss für sich selbst einen passenden Stil finden und eine Routine entwickeln, die auch im Spiel wiederholbar ist. Gleichwohl möchte ich Ihnen ein paar Vorschläge machen, die hoffentlich hilfreich sind:

Bei der Ausrichtung zum Ziel (siehe auch Tipp Nr. 4) sollte der Ball - bei einem Rechtshänder - eher gegenüber dem linken Fuß als gegenüber der Mitte des Standes liegen. Der Putter wird sich dann im Treffmoment bereits in der Aufwärtsbewegung befinden. Dadurch kann der Ball leichter vorwärts rollen.

Die Ellbogen sollten etwas nach außen gerichtet sein, so dass Schulter und Arme ein Dreieck bilden. Diese Position sollte während des Schwungs beibehalten werden. Dadurch erreicht man mehr Konstanz.

Die Bewegung soll nur aus der Schulter heraus erfolgen. Der Putter soll nun wie ein Pendel bei gleichbleibender Geschwindigkeit die gleiche Distanz zurück und wieder nach vorne bewegen. Dadurch können sie die Geschwindigkeit better kontrollieren.

Der Rest des Körpers, insbesondere der Kopf, bleibt während dieser Bewegung ganz ruhig. Dadurch bleibt der Ball auf der Linie.

Bei einem Putt bergab oder auf einem schnellen Grün empfiehlt es sich, den Ball nur mit der Spitze des Putters ansprechen und spielen statt - wie normal - mit der Mitte der Schlägerfläche. Der Ball wird hierdurch langsamer laufen.

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11. TIPP
Was Sie über die verschiedenen Spielformen wissen sollten - Teil 4:
Scrambles

Ich möchte meinen Überblick über die Spielformen damit beenden, dass ich Ihnen eines der beliebtesten Turnierformate im Golf vorstelle: den Scramble.

Beim Scramble bilden Sie mit bis zu drei anderen Spielern ein Team. Alles Spieler schlagen an jedem Loch ab. Das Team entscheidet dann, welcher Ball am besten liegt und markiert dessen Position innerhalb einer Scorekarten-Länge (nicht näher zum Loch) mit einem Tee. Die anderen Bälle werden aufgehoben. Der Spieler, des-sen Ball ausgewählt wurde, schlägt nun seinen zweiten Schlag. Danach spielen auch die übrigen Spieler von dieser Position aus weiter, nachdem sie zuvor ihren Ball innerhalb einer Scorekartenlänge (nicht näher zum Loch) neben das Tee platziert haben. Das Team wählt dann wieder den Ball aus, von dessen Position aus der dritte Schlag ausgeführt werden soll. Auf die zuvor beschriebene Weise wird weiter verfahren, bis das Grün erreicht ist. Auf dem Grün wird der beste Ball innerhalb einer Schlägerkopflänge markiert und alle Spieler putten von dieser Stelle aus, bis der Ball eingelocht ist. Das Teamergebnis wird in die gemeinsame Scorekarte des Teams eingetragen und nach Beendigung der Runde addiert. Die Scorekarte wird von zwei Teammitgliedern unterschrieben. Das Team mit dem niedrigsten Score gewinnt.

In einem reinen Scramble spielt das Handicap für das Ergebnis keine Rolle und es gibt auch keine Beschränkungen, was die Auswahl der Schläge anbelangt. Es kann beispielsweise an jedem Loch der Abschlag des besten Spielers genommen werden. Ein Scramble bietet Ihnen also durchaus die Möglichkeit, einen Score zu erzielen, von dem Sie normalerweise nur träumen würden.

Über die Jahre sind aber einige Varianten entwickelt worden.

Beim Florida Scramble darf zum Beispiel der Spieler, dessen Ball ausgewählt wurde, am nächsten Schlag nicht teilnehmen. Sie können sich vielleicht vorstellen, dass sich diese Variante bei Spielern mit niedrigen Handicaps nicht unbedingt großer Beliebtheit erfreut.

Beim Texas Scramble müssen von jedem Spieler mindestens drei Abschläge weitergespielt werden. Diese Variante eignet sich nicht nur hervorragend dazu, alle Teammitglieder ins Spiel zu bringen. Sie bietet auch mehr Raum für Strategien. Manche bevorzugen es, wenn die Abschläge der schwächeren Spieler so schnell wie möglich verbraucht werden. Andere finden es besser, die Abschläge der schwächeren Spieler gegen Ende des Spiels einzusetzen. Es ist allerdings ungeschriebenes Gesetz, dass man einen schwächeren Spieler nie in die Position bringen sollte, den letzten Abschlag treffen zu müssen.

Ein Scramble ist ein Garant für einen schönen und unterhaltsamen Tag auf dem Golfplatz und deshalb eine gute Wahl für den Start in die neue Saison.

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10. TIPP
Was Sie über die verschiedenen Spielformen wissen sollten - Teil 3:
Das Lochspiel

Beim Lochspiel, im englischen Match Play genannt, findet an jedem einzelnen Loch ein Mini-Match statt. Der Spieler, der an dem jeweiligen Loch das niedrigste Ergebnis erzielt, gewinnt das Loch. Auf das Par für das jeweilige Loch kommt es dabei nicht an. Aber natürlich wird auch hier ein Ausgleich für die unterschiedliche Spielstärke der Spieler dadurch geschaffen, dass entsprechend der Spielvorgabe sogenannte Vorgabenschläge vergeben werden.

Beim Lochspiel haben Sie einen unmittelbaren Gegenspieler. Wenn Sie vier Schläge benötigen und Ihr Gegner fünf, gewinnen Sie das Loch. Sie sind dann „eins auf“ (oder: „one-up“) und Ihr Gegner „eins unter“ (oder: „one-down“). Wenn Ihr Gegner das nächste Loch für sich entscheiden kann, steht es unentschieden oder „all square“. Wenn beide Spieler an einem Loch das gleiche Ergebnis erzielen, wird das Loch geteilt („halved“) und der Spielstand bleibt unverändert. Während des Lochspiels behält man auch immer die Anzahl der noch zu spielenden Löcher im Auge. Man spricht beispielsweise von drei-auf, bei noch sechs zu spielenden Löchern. Wenn ein Spieler mehr Löcher auf ist als noch zu spielen sind, hat er das Match gewonnen. Als Endergebnis wird dann z.B. 3&2 angezeigt, also drei-auf bei noch zwei zu spielenden Löchern. Der andere Spieler kann in diesem Fall nicht mehr gewinnen. Wenn ein Spieler exakt so viele Löcher auf ist wie noch zu spielen sind, wird das Match als „dormie“, also eingeschlafen, bezeichnet. Alles, was dem anderen Spieler noch bleibt, ist die Chance auf ein geteiltes Match. Wenn in dieser Situation jedoch ein Sieger benötigt wird, gehen die Spieler zurück an das erste Loch und spielen dann solange, bis es einem der Spieler gelingt, ein Loch zu gewinnen. Man spricht hier von „sudden death“. Wenn der „sudden death“ bereits am ersten Extraloch eintritt, spricht man von einem Sieg am 19. Loch.

Eine Besonderheit beim Lochspiel ist, dass man dem Gegner Schläge oder selbst ganze Löcher schenken kann. Ein geschenkter Schlag gilt als eingelocht, ein geschenktes Loch gilt für als gewonnen. Normalerweise schenkt man das Loch nur, wenn man selber keine Chance mehr sieht es zu gewinnen. Schenkt man einen Schlag, ist man in der Regel sicher, dass der Gegner den Ball sowieso einlocht. Oft ist es aber auch Taktik, um den Gegner in Sicherheit zu wiegen. Der geschenkte Schlag zählt übrigens genau wie ein normaler Schlag.

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9. TIPP
Was Sie über die verschiedenen Spielformen wissen sollten - Teil 2:
Das Zählspiel nach Stableford

Bei dieser Art des Zählspiels werden in Abhängigkeit des jeweiligen Pars und des Scores, den man an einem Loch erzielt hat, eine bestimmte Anzahl von Punkten ver-geben. Hier kommen nun auch Begriffe wie „Birdie“ oder „Bogey“ zum Einsatz. Sie bedeuten:

Albatross: drei Schläge unter Par
Eagle: zwei Schläge unter Par
Birdie: ein Schlag unter Par
Bogey: ein Schlag über Par
Double Bogey: zwei Schläge über Par
Triple Bogey: drei Schläge über Par

Ein Spieler bekommt für ein Bogey einen, ein Par zwei, ein Birdie drei, einen Eagle vier und einen Albatros fünf Stableford-Punkte. Den Wettbewerb gewinnt der Spieler mit den meisten Stableford-Punkten, wobei es bei der Bruttowertung auf die „echten“ und bei der Nettowertung auf die „persönlichen“ Birdies ankommt.

Das Stableford-System wurde zur Beschleunigung des Spiels entwickelt. Immer dann, wenn ein Spieler an einem Loch keinen Stableford-Punkte mehr erzielen kann, soll er den Ball aufheben und das Loch „streichen“, d.h. auf seiner Scorekarte wird ein Strich vermerkt.

Die Vorstellung ist, dass jeder Spieler im Durchschnitt an jedem Loch netto (also ent-sprechend seiner Spielvorgabe) zwei Punkte, auf einer vollen Golfrunde also insge-samt (18x2=) 36 Stableford-Nettopunkte erreicht. Vorbehaltlich der Anpassungen, die sich aufgrund des sogenannten Course- und Slope Ratings (diese Begriffe werde ich bei anderer Gelegenheit näher erläutern) ergeben, gilt als Grundsatz: Wenn Sie 36 Stableford-Nettopunkte erzielt haben, so haben Sie Ihr Handicap bestätigt.

Haben Sie ein vorgabewirksames Ergebnis von mehr als 36 Stableford-Nettopunkte erreicht, wird Ihre Stamm- bzw. Clubvorgabe je nach Vorgabenklasse für jeden zusätzlichen Stableford-Nettopunkt um einen bestimmten Wert herabgesetzt:

Vorgabenklasse 1 (bis 4,4) unterspielter Schlag x 0,1
Vorgabenklasse 2 (4,5 - 11,4) unterspielter Schlag x 0,2
Vorgabenklasse 3 (11,5 - 18,4) unterspielter Schlag x 0,3
Vorgabenklasse 4 (18,5 - 26,4) unterspielter Schlag x 0,4
Vorgabenklasse 5 (26,4 - 36,0) unterspielter Schlag x 0,5
Vorgabenklasse 6 = Clubvorgabe (37 - 54) unterspielter Schlag x 1,0

Haben Sie dagegen - wiederum in einer vorgabewirksamen Runde - weniger als 36 Stableford-Nettopunkte erzielt, kann sich Ihre Stammvorgabe verschlechtern. Die Verschlechterung beträgt pauschal, d.h. ohne Rücksicht auf die Höhe der Überspielung, in der fünften Vorgabeklasse 0,2 und in den Vorgabeklassen eins bis vier 0,1 Punkte. Die Verschlechterung tritt jedoch erst dann ein, wenn die für die jeweilige Vorgabenklasse maßgebliche Pufferzone verfehlt wurde. Die pauschale Verschlechterung tritt im Übrigen auch im Falle eines sogenannten No Return ein, also bei einem vorzeitigen Spielabbruch aus persönlichen Gründen.

Die pauschale Verschlechterung bei einem Ergebnis unter der Pufferzone
bei 18 Löchern:
Vorgabenklasse 1 | 35 bis 36 = 1 Pufferschlag | 0,1
Vorgabenklasse 2 | 34 bis 36 = 2 Pufferschläge | 0,1
Vorgabenklasse 3 | 33 bis 36 = 3 Pufferschläge | 0,1
Vorgabenklasse 4 | 32 bis 36 = 4 Pufferschläge | 0,1
Vorgabenklasse 5 | 31 bis 36 = 5 Pufferschläge | 0,2
Vorgabenklasse 6 | – | –

Die pauschale Verschlechterung bei einem Ergebnis unter der Pufferzone bei 9 Löchern:
Vorgabenklasse 4 | 34 bis 36 = 2 Pufferschläge | 0,1
Vorgabenklasse 5 | 33 bis 36 = 3 Pufferschläge | 0,2
Vorgabenklasse 6 | – | –

Die Clubvorgaben (Vorgabeklasse 6) kommen ohne eine Pufferzone aus. Denn hier gibt es keine Heraufsetzung.

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8. TIPP
Was Sie über die verschiedenen Spielformen wissen sollten - Teil 1: Bruttowertung, Nettowertung und das klassische Zählspiel

Während Sie die Wintermonate dazu nutzen, an Ihrem Schwung zu arbeiten, werde ich Ihnen einige theoretische Kenntnisse über die verschiedenen Spielformen vermitteln, die Sie vor allem dann benötigen, wenn Sie Turniere spielen möchten. Gleich welche Spielstärke Sie haben: für diese Kenntnisse ist es nie zu früh und nie zu spät. Den Anfänger mögen Wissenslücken in diesem Bereich davon abhalten, sich überhaupt für ein Turnier anzumelden. Ich habe aber auch schon mehr als einmal erlebt, dass vermeintlich erfahrene Golfer die einzelnen Spielformen durcheinander werfen. Vielleicht kennen auch Sie eine solche Situation: Sie spielen ein Turnier nach Stable-ford und Ihr Mitspieler, der z. B. an einem Par 4 schon bei 7 Schlägen liegt, meint - womöglich noch unter Hinweis auf die Zählspielregeln - auf dem Grün noch lange seine Puttlinie studieren zu müssen.

Vorab sei gesagt, dass für jede der Spielformen, die ich Ihnen in den folgenden Monaten vorstellen möchte, jeweils zwei Zählweisen bzw. Wertungen in Betracht kommen. Bei der Bruttowertung ist stets der tatsächlich gespielte Score maßgeblich. Bei der Nettowertung wird ein Ausgleich für die unterschiedliche Spielstärke der Spieler dadurch geschaffen, dass entsprechend der Spielvorgabe sogenannte Vorgabenschläge vergeben werden, die das persönliche Par an einem Loch um bis zu drei Schläge erhöhen können.

Zusammengefasst bedeuten Brutto- bzw. Nettowertung also, dass an der ersten Position einer Bruttoergebnisliste immer der absolut beste Golfer steht, während an der ersten Stelle einer Nettoergebnisliste der relativ beste Spieler zu finden ist, also der Spieler, der im Vergleich zu seiner persönlichen Spielstärke am erfolgreichsten war.

Beispiel:
Spieler A mit Spielvorgabe 2 benötigt 76 Schläge, Spieler B mit Spielvorgabe 18 benötigt 90 Schläge. Spieler A wird Bruttosieger, da er absolut die wenigsten Schläge benötigt hat. Spieler B wird Nettosieger, da er nach Abzug seiner Vorgabe netto nur (90-18=) 72 Schläge benötigt hat, während dies bei A (76-2=) 74 Schläge sind.

Das klassisches Zählspiel
Das klassische Zählspiel, das im englischen als Stroke Play oder Medal Play bezeichnet wird, ist die einfachste Art, einen Score zu ermitteln. Für jeden Spieler werden die Ergebnisse zusammengezählt, die an jedem einzelnen Loch gespielt wurden. Zur Wiederholung: Wenn brutto gezählt wird, gilt der absolut niedrigste Score als bestes Ergebnis. Wird netto gewertet, wird vom Bruttoscore erst noch die jeweilige Vorgabe abgezogen, bevor dann ein Vergleich der Nettoergebnisse erfolgt.

Beim Zählspiel ist weniger der Mitspieler, sondern vielmehr der Golfplatz der eigentliche Gegner. Man spricht deshalb auch vom Spiel gegen den Platz. Beim klassischen Zählspiel muss jedes Loch zu Ende gespielt werden, auch wenn die Lage noch so aussichtslos ist. Es darf auch kein Schlag geschenkt werden. Während dies für pro-fessionelle Golfer in der Regel kein Problem ist - die meisten Profiturniere sind klassische Zählspiele - kann diese Spielweise gerade einem Anfänger Schwierigkeiten bereiten und eine deutliche Spielverzögerung mit sich bringen. In den meisten Golfclubs kommt das klassische Zählspiel daher nur sehr selten zum Einsatz.

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7. TIPP
Jetzt oder Nie

Wenn das Wetter schlechter wird und die Bedingungen auf dem Golfplatz nicht gerade einladend sind, dann beginnt die perfekte Zeit, um an Ihrem Schwung zu arbeiten. Klingt das für Sie merkwürdig? Ich weiß, dass viele Golfer glauben, dass Veränderungen am Anfang einer neuen Saison, die für gewöhnlich im April beginnt, vorgenommen werden sollten. Aber da Golflehrer – jedenfalls in der Regel – keine Zauberer sind, die jegliche Fehler wie mit einem Zauberstab sofort beseitigen könnten, wird er oder sie meist mehr als ein oder zwei Stunden benötigen, um herauszufinden, wo genau Ihre Schwächen liegen und Ihnen den Rat geben zu können, den Sie benötigen. Und falls gravierende Änderungen notwendig sind, werden Sie einige Zeit dafür brauchen, Ihren neuen Schwung einzuüben und sich an ihn zu gewöhnen. Sobald das Wetter jedoch schöner wird, hat niemand so rechte Lust, viel Zeit auf der Driving Range zu verbringen. Und wenn die Turniere anfangen, wird es ohnehin noch schwieriger, weil die meisten Golfer befürchten, dass selbst die geringste Veränderung negative Auswirkungen auf das Handicap hat. All dies hat zur Folge, dass man sich – jedes Jahr aufs Neue – vornimmt: „Im nächsten Jahr werde ich endlich anfangen an meinem Schwung zu arbeiten, um mich zu verbessern.“

Die Wintermonate hingegen geben Ihnen genügend Zeit, Veränderungen vorzunehmen, sich an sie zu gewöhnen und – soweit erforderlich - in Ruhe an Ihrem neuen Schwung zu arbeiten, bis er sich völlig natürlich anfühlt. Die meisten Städte bzw. Golfclubs verfügen über Indoor-Anlagen, so dass Sie nicht unbedingt der Kälte oder im Regen stehen müssen. Meiner Ansicht nach können Sie die Effektivität des Wintertrainings noch dadurch verstärken, dass Sie die Vorteile einer Video-Schwunganalyse in Anspruch nehmen. Ich arbeite zum Beispiel mit dem V1 Systems (vgl. „Videotraining“ für nähere Einzelheiten) und stelle meinen Schülern regelmäßig eine Kopie ihres Schwungs auf CD zur Verfügung, damit sie sich ihn sich zu Hause in Ruhe anschauen und die Verbesserungen wahrnehmen können, die sie mit der Zeit gemacht haben.

Eine andere Möglichkeit, sich auf die nächste Saison vorzubereiten, ist eine Golfreise unter Begleitung Ihres PGA Professionals. Nicht zuletzt wegen des milden Wetters in Portugal oder Spanien werden Sie perfekte Bedingungen für das tägliche Training oder das Spiel auf dem Platz vorfinden. In der Rubrik „Termine“ werden Sie bald nähere Informationen zu den Golfreisen finden, die ich während der Wintermonate anbiete.

Wofür auch immer Sie sich entscheiden, versuchen Sie in jedem Fall die Wintermonate dazu zu nutzen, um an Ihrem Schwung zu arbeiten. Denn dadurch werden Sie in der nächsten Saison besser und erfolgreicher spielen. Und mehr Erfolg bedeutet immer auch mehr Spaß.

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6. TIPP
Die Scorekarte lügt nicht

Die Scorekarte ist nicht nur das Dokument, mit dem Sie die Anzahl der Schläge fest-halten, die Sie während Ihrer Runde benötigt haben. Sie ist auch ein Hilfsmittel um analysieren zu können, wo Ihre Stärken und Schwächen liegen. Wenn Sie die Sco-rekarte zu Ihrem Vorteil nutzen, werden Sie schnell erkennen, wo Sie die meisten Schläge verlieren.

Versuchen Sie während der nächsten fünf Runden jeden Ihrer Schläge auf einer Scorekarte aufzuzeichnen. Notieren Sie dabei nicht nur die Anzahl der Schläge, die Sie für das jeweilige Loch benötigt haben, sondern schreiben Sie auch auf, wie oft Sie mit dem Abschlag das Fairway getroffen haben, wie viele Putts Sie pro Grün be-nötigt haben und wie oft es Ihnen gelungen oder nicht gelungen ist, nach einem Chip oder Pitch auf das Grün, den Ball danach einzulochen (sog. „up and down“ oder „up and in“). Wenn Sie ein Spieler mit einem einstelligen Handicap sind, bietet es sich an, außerdem die Quote der „Greens in Regulation“ zu notieren.

Diese Art der Aufzeichnung wird Ihnen nicht nur ein treffendes Bild Ihrer Stärken und Schwächen vermitteln. Sie erlaubt es auch Ihrem PGA Professional, mit einem Blick herauszufinden, was Ihnen die meisten Schwierigkeiten bereitet und Ihnen den Rat zu geben, den Sie brauchen, um Ihr Spiel zu verbessern.

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5. TIPP
Haben Sie eine Pre-Shot-Routine?

Eine solide Pre-Shot-Routine, also ein bestimmter Ablauf vor Ausführung eines Schlages, ist ein Muss für gutes Golf. Zunächst hilft sie Ihnen dabei, all diese ablenkenden Gedanken zu reduzieren, die Ihnen durch den Kopf gehen, und sich mehr nur auf den Schlag zu konzentrieren, der vor Ihnen liegt. Darüber hinaus kann sie Ihnen gewissermaßen als Startsignal dienen. Golf ist kein Reaktionssport und der Golfball wird sich erst vom Tee bewegen, wenn Sie ihn abschlagen. Ohne eine Pre-Shot-Routine mögen Sie vielleicht geneigt sein, auf diesen einen Moment zu warten, wenn sich Ihr Schwung schließlich richtig anfühlt – aber dieser Moment wird sehr wahrscheinlich nicht kommen.

Wenn Sie einen professionellen Spieler oder einen Spieler mit einem einstelligen Handicap beobachten, werden Sie feststellen, dass jeder dieser Spieler vor jedem Schlag eine gewisse Pre-Shot-Routine durchläuft, und dies typischerweise für jeden Schlag in einer immer gleichen Weise.

Gleichzeitig werden Sie jedoch auch feststellen, dass die Pre-Shot-Routine eines jeden Golfspielers einzigartig ist. Für manche Spieler beinhaltet die Pre-Shot-Routine die Wahl des Schlägers oder das Prüfen, aus welcher Richtung der Wind weht. Für andere beginnt die Pre-Shot-Routine erst nachdem sie all diese vorbereitenden Entscheidungen getroffen haben und sie sich dem Ball nähern. Für manche Spieler ist wichtig, in einer bestimmten Häufigkeit mit der Hüfte zu wackeln, während andere Spieler in einer bestimmten Häufigkeit ihre Blicke zum Ziel werfen.

Es spielt keine Rolle, welche Elemente Sie für unerlässlich halten, wenn es um Ihre eigene Pre-Shot-Routine geht. Das einzige, was zählt, ist dass sie Ihnen angenehm ist und Ihnen ein Gefühl von Zuversicht vermittelt. In dieser Hinsicht halte ich es für sinnvoll, zur Visualisierung des Schlages, den Sie benötigen, hinter den Ball zu treten und zum Ziel zu schauen, der Ausrichtung Ihres Körpers und der Schlagfläche einige Aufmerksamkeit zu widmen und schließlich eine gewisse Anzahl von Probeschwüngen zu machen, damit Sie ein Gefühl für den Schlag bekommen, den Sie machen möchten. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass Ihre Pre-Shot-Routine einfach und konsistent ist. Und Sie sollten für sich das Merkmal bestimmen, das den Schluss Ihrer persönlichen Pre-Shot-Routine markiert und gleichzeitig das Startsignal für Ihren Schlag ist.

Ich empfehle Ihnen, sich die Pre-Shot-Routine der Profispieler einmal etwas genauer zu betrachten. Die Pre-Shot-Routine einiger Professionals, die mit Titleist Golfbällen spielen, finden Sie zum Beispiel auf www.titleist.com/mediacenter/preshotroutine.asp#. Versuchen Sie einen Stil zu finden, der zu Ihrem Spiel passt und üben Sie auf der Driving Range. Eine Pre-Shot-Routine zu entwickeln oder an ihr zu arbeiten wird Ihnen dabei helfen, den bestmöglichen Schwung greifbar zu haben.

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4. TIPP
Die richtige Ausrichtung zum Ziel

Ist Ihnen das auch schon passiert? Ihr Schlag fühlte sich gut an, nur leider flog der Ball überhaupt nicht in die Richtung, die Sie erwartet hatten. Natürlich kann es nun sein, dass trotz des guten Gefühls Ihr Schwung nicht optimal war. Aber möglich ist auch, dass Ihr Schlag tatsächlich großartig war und allein Ihre Ausrichtung zum Ziel nicht stimmte.

Die Ausrichtung ist eines der wichtigsten Elemente für den Grundaufbau Ihres Golfschwungs. Aber Hand aufs Herz: wann haben Sie sich zuletzt Gedanken darüber gemacht, ob Ihr Schläger und Ihr Körper richtig zum Ziel ausgerichtet sind oder wie oft haben Sie gar gezielt an Ihrer Ausrichtung gearbeitet?

Die richtige Ausrichtung beginnt mit der Ausrichtung des Schlägers, genauer der Schlagfläche. Die Schlagfläche sollte grundsätzlich „square“ zum Ziel ausgerichtet sein, also in direkter Linie zum Ziel weisen. Diese Ziellinie machen Sie sich am besten bewusst, indem Sie zunächst etwas hinter Ihren Ball treten und sich eine imaginäre Linie vorstellen, die von der Schlagfläche durch den Ball hindurch in Richtung Ziel verläuft. Dabei sollten Sie nach einer Auffälligkeit im Rasen oder im Gelände Ausschau halten, die in der Nähe Ihres Balles auf dieser Ziellinie sichtbar ist. Dies kann zum Beispiel ein Divot sein. Prägen Sie sich diese Auffälligkeit quasi als Zwischenziel ein, an welchem Sie später Ihren Ball entlang schlagen können. Das Zwischenziel hilft Ihnen dabei, die Ziellinie auch während des Ansprechens im Auge zu behalten, ohne dass Sie den Kopf heben und Ihren Blick auf das in viel größerer Entfernung liegende Ziel richten müssen.

Erst wenn Sie Ihr Zwischenziel gefunden und die Schlagfläche Ihres Schlägers in direkter Linie zum Ziel ausgerichtet haben, richten Sie Ihren Körper aus, indem Sie Ihre Füße auf eine gedachte zweite Linie stellen, die parallel zur Ziellinie verläuft. Hüfte und Schultern sind parallel zum Stand ausgerichtet. Wenn Sie sich ein Eisenbahngleis vorstellen, wird die äußere Schiene von der Ziellinie gebildet und die innere Schiene von der gedachten Linie zwischen Ihren Füßen. Nur die äußere Schiene führt – von der Schlagfläche durch den Ball hindurch – in direkter Linie zum Ziel. Die innere Schiene verläuft hingegen links vom Ziel, wenn Sie Rechtshänder sind bzw. rechts vom Ziel, wenn Sie Linkshänder sind.

Ich beobachte häufig, dass Golfer ihren Körper in direkter Linie zum Ziel ausrichten. Damit verlagern sie jedoch die Ziellinie, die nun entweder rechts (Rechtshänder) oder links (Linkshänder) vom Ziel führt. Wenn auch Sie Probleme mit Ihrer Ausrichtung haben, versuchen Sie das Prinzip auf einer kleineren Ebene nachzuvollziehen. Stellen Sie sich zu einem kurzen Putt auf und schauen Sie sich den Verlauf der Linien an, die einerseits vom Schläger durch den Ball hinweg (äußere Schiene) und andererseits von Ihrem Körper (innere Schiene) gebildet wird. Sie werden sehen, dass die äußere Schiene direkt zum Loch zeigt, während die innere Schiene entweder links (Rechtshänder) oder rechts (Linkshänder) davon verläuft.

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3. TIPP
Warum ein Handschuh?

Von Anfängern werde ich oft gefragt, warum man nur einen Golfhandschuh benötigt und warum dieser von Rechtshändern links und Linkshändern rechts getragen wird.

Sie tragen den Handschuh an Ihrer „oberen“ Hand. Wie unter „Wie halte ich den Schläger?“ erklärt, ist dies bei Rechtshändern die linke und bei Linkshändern die rechte Hand. Da die obere Hand diejenige ist, die im Wesentlichen den Schläger hält, tendiert man dazu, mit der oberen Hand zu fest zuzugreifen und so zuviel Druck auf den Griff auszuüben. Der Zweck des Golfhandschuhs liegt darin, den Druck auf den Griff des Golfschlägers zu verringern, indem man sich ein simples physikalisches Phänomen zunutze macht: legt man zwischen zwei beliebige Flächen ein Polster, verringert sich der Druck.

Wenn Sie das nächste Mal auf der Driving Range sind, versuchen Sie im höchsten Punkt des Rückschwungs den Griff Ihrer oberen Hand bewusst zu lockern - vielleicht stellen Sie dann fest, dass Sie weiter schlagen als zuvor. Wenn dies zutrifft, war der Griff Ihrer oberen Hand vorher wahrscheinlich zu fest.

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2. TIPP
Wie halte ich den Schläger?

Nichts hält einen Golfer mehr davon ab, sein Spiel zu verbessern, als ein schlechter Griff. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, die Schlagfläche im Treffmoment in einen rechten Winkel zur Zielrichtung zu bringen, liegt die Ursache des Problems mit hoher Wahrscheinlichkeit in Ihrem Griff.

Bevor ich Sie mit meinen Vorschlag vertraut mache, wie Sie den Schläger halten sollten, möchte ich zunächst klarstellen, welche Hand die „obere“ Hand und welche Hand die „untere“ Hand ist, damit ich mich gleichzeitig sowohl an Rechts- als auch an Linkshänder wenden kann. Für einen Rechtshänder ist die linke Hand die obere und die rechte die untere Hand. Für einen Linkshänder ist es genau umgekehrt, also die rechte Hand die obere und die linke die untere Hand.

Beginnen Sie damit, dass Sie den Schläger mit Ihrer unteren Hand dort greifen, wo der Griff auf den Schaft trifft. Der Schaft sollte dabei so ausgerichtet sein, dass der Schlägerkopf sich etwa in Höhe Ihrer Stirn befindet und in Richtung Himmel zeigt, während sich der Griff etwa in Taillenhöhe befindet. Dabei soll der Schläger völlig vertikal sein. Auch Sie darauf, dass sich der Schlägerfläche in rechtem Winkel zur Ihrer Schulter befindet und Sie die Mittellinie des Griffs anschauen.

Bringen Sie Ihre obere Hand so zum Schläger, dass vom Griffende noch ca. 1 cm herausschaut. Legen Sie Ihre Finger um den Griff, aber achten Sie darauf, dass die Handfläche den Griff nur leicht berührt. Der Griff sollte in der Falte liegen, wo sich Finger und Handfläche treffen. Sie sollten nun zwei bis drei Knöchel auf dem Rücken der oberen Hand sehen können. Die Daumenspitze soll sich in der Griffmitte befinden, die in der Regel durch eine entsprechende Markierung angezeigt wird.

Lassen Sie nun Ihre untere Hand abgleiten, bis sich beide Hände berühren. Je nach Größe Ihrer Hände und Länge Ihrer Finger haken Sie nun entweder den kleinen Finger der untere Hand zwischen Zeige- und Mittelfinger der oberen Hand ein (sogenannter Interlocking Griff) oder Sie legen den kleinen Finger der unteren Hand in die Spalte zwischen Zeige- und Mittelfinger der oberen Hand (sogenannter Overlapping Griff). Der Daumen Ihrer unteren Hand liegt diagonal über dem Griff, so dass Daumen und Zeigefinger ein „V„ bilden. Dieses „V„ sollte in Richtung der rechten (Rechtshänder) bzw. linken (Linkshänder) Schulter zeigen. Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Daumen den Griff noch berührt.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem Griff, mit dem man einerseits im Handgelenk flexibel bleibt und andererseits mit den Fingern genügend Druck ausübt, um den Schläger zu kontrollieren. Achten Sie darauf, den Schläger eher mit den Finger als mit den Handflächen zu halten. Denn dann ist es Ihnen möglich, dass die Arme während des Schwungs gestreckt sind, wodurch mehr Geschwindigkeit erzeugt wird. Halten Sie den Schläger hingegen mit der gesamten Hand, werden Sie Ihre Ellbogen anwinkeln. Dadurch sind Ihre Arme weniger gestreckt und Sie verlieren an Geschwindigkeit.

Wenn Sie Ihren Griff korrigieren oder verbessern möchten, sollten Sie sich an Ihren PGA Pro vor Ort wenden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

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1. TIPP
Grip Check

Das erste und wichtigste Element des Golfschwungs ist das richtige Platzieren der Hände auf dem Golfschläger. Die Positionierung der Finger um den Griff des Schlägers bestimmt die Ausrichtung der Handgelenke und hat deshalb den größten Einfluss auf die Position der Schlagfläche.

Ziel des Golfgriffs ist es, die Schlagfläche im rechten Winkel zur Handposition auszurichten. Eine Drehung des Griffs im oder entgegen des Uhrzeigersinns verändert die Position der Schlagfläche im Treffmoment und kann dazu führen, dass der Ball zwar gerade startet, dann aber eine ungewollte Kurve nimmt, also sliced (Rechtskurve) oder hooked (Linkskurve). Darüber hinaus werden Timing, Geschwindigkeit und Kontrolle des Schwungs auch durch den Druck beeinflusst, den der Spieler mit seinen Händen auf den Schläger ausübt. Schließlich hängt die effektive Länge eines Schlägers auch davon ab, ob die Hände weiter oben oder unten am Schaft positioniert sind, was sich wiederum sowohl auf die Körperhaltung als auch die Weite des Schlags auswirkt.

Heutzutage sind die Griffe in verschiedenen Größen, Formen und Materialien erhältlich, um sich den jeweiligen Vorlieben des Spielers anzupassen. Die meisten Griffe verfügen über Markierungen, die es dem Spieler erleichtern, eine gleich bleibende Griffhaltung einzunehmen. Manche Griffe sind sogar so ausgeformt, dass Anfänger jedes Mal, wenn sie den Schläger anfassen, immer genau wissen, wie sie ihre Hände positionieren sollen. Beachten Sie aber bitte, dass solche Griffe wirklich nur für Übungszwecke gedacht sind und nicht im normalen Spiel oder im Wettbewerb eingesetzt werden dürfen.

Wenn Ihre Griffe abgenutzt und rutschig sind, neigen Sie dazu, den Schläger zu fest zu greifen mit der Folge, dass Sie in Armen und Schultern zuviel Spannung aufbauen. Dies führt zu einem kurzen, schnellen Schwung. Ihre Griffe sollten außerdem die richtige Größe haben. Ist der Griff zu breit, können die Hände während des Schwungs nur langsam reagieren. Ist der Griff zu schmal, werden die Hände überreagieren. Einen Griff zu haben, der sowohl der jeweiligen Handgröße als auch dem Komfortanspruch entspricht, ist notwendiger Bestandteil des Schläger-Fittings, der zudem sehr einfach umsetzbar ist. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Sie daran erinnern, gelegentlich – etwa am Anfang der Saison - den Zustand Ihrer Griffe zu überprüfen.

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AUSRICHTUNG
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3. TIPP –
WARUM EIN
HANDSCHUH?


2. TIPP –
WIE HALTE
ICH MEINEN
SCHLÄGER?


1. TIPP –
GRIP CHECK